Hollitzer trifft

Der Podcast von TA-Chefredakteur Jan Hollitzer aus dem Herzen Deutschlands

Folge 136: Katja Gloger und Georg Mascolo über das Versagen deutscher Russlandpolitik

Hollitzer trifft

Veröffentlicht am 06.11.2025 / 18:15

Anmerkungen

Die Idee war von Anbeginn, es müsse ein Buch sein, „in dem man möglichst viele der Akteure, die bisher nicht oder wenig gesprochen haben, zum Sprechen bekomme, und zwar so, dass man sie zitieren kann und dass man möglichst viele der Dokumente sieht“, werben beide Autoren für ihre Recherche.  


Interessant sei, wie klug sehr frühe Einschätzungen waren, betonen die Autoren. Bereits im Jahr 2000 hätte nach einem Besuch von Außenminister Joschka Fischer und seinem Staatssekretär bei Wladimir Putin ein deutscher Spitzenbeamter über den gerade gewählten russischen Präsidenten notiert: „Harter, kalt entschlossener Operateur.“ Dass selbst nach 2014 klare deutsche Signale gen Russland ausgeblieben seien, „dass bestimmtes Verhalten Konsequenzen nach sich zieht, ist ein struktureller Fehler deutscher Russlandpolitik“, zeigen sich Katja Gloger und Georg Mascolo überzeugt.


Der Podcast tangiert weitere Facetten deutscher Russlandpolitik. Katja Gloger erinnert an die Zeit, Anfang und Mitte der 90er Jahre, als in Russland die Hoffnung einer Öffnung hin zum Westen, die Hoffnung auf Demokratie und Freiheit sowie wirtschaftlichen Aufschwungs bei all dem politischen Chaos aufkeimte. Diese Zeit endete mit der Machtübernahme Putins von Boris Jelzin. „Und er geht offenbar ziemlich geduldig vor“, beschreibt Katja Gloger eine der wichtigsten Eigenschaften des russischen Machthabers.